Ein beeindruckendes Adventskonzert bot der Kunst- und Kulturkreis Sersheim-Stromberg e.V. in Verbindung mit der KulturWerkstatt am vergangenen Sonntag in der Evangelischen Kirche in Sersheim. Angefangen von den kleinsten Musikschülern bis zum fulminanten Höhepunkte des Konzertes, der Pastoralmesse von Karl Kempter, war das Konzert sehr anspruchsvoll und auf hohem Niveau. In der voll besetzten Kirche begann das Konzert mit dem ersten Auftritt des Männerchores. Sechs Männer sangen vierstimmig weihnachtliche Weisen. Ausgewogene Stimmen, feiner Chorklang, schöner Ausdruck – es war die ideale Einstimmung für das Konzert.

Es war ein Konzert der Gegensätze. Nach dem homogenen Klang der Männerstimmen erklangen von den vier kleinsten Schülern Streicherklänge, von ihrem Lehrer, Joachim Browa, feinfühlig begleitet. Die Weise „Greensleeves“, eine aus England stammende Melodie aus dem Jahr 1706, wurde auf der Sopranblockflöte von Sarah Kirn, begleitet von ihrer Lehrerin, mit schönem Ton gespielt. Aus dem Oratorium „Messias“ erklang von der Empore die Arie „Erwach, frohlocke“, von Susanne Schaaf , begleitet von Thomas Habermaier auf der Orgel. Susanne Schaaf gab der Arie das richtige Gefühl für die bevorstehende Weihnachtszeit. Marie Schöttle, Alina Juhasz und Angelika Strecker spielten Weisen aus der Renaissance, bevor Thomas Habermaier das „Adagio for Strings“ von Samuel Barber auf der Orgel, mit allen Nuancen ausspielte. Das Blockflötentrio Susanne Schaaf, Petra Oetinger und Ursula Layher, spielte Weihnachstlieder aus Brasilien, aus der Karibik und aus Venezuela, abschließend mit „El condor pasa“, der bekannten Weise aus Peru. Tiefe Töne waren auf dem Cello von Svea Skibowski, Vivian Wild, Sarah Liebers und Hannah Ottmüller zu hören, begleitet von ihrer Lehrerin Dorothee Laun oder auf dem Klavier.

Der Abschluß und Höhepunkt war zweifellos die Pastoralmesse in G von Karl Kempter für Solisten, Chor und Orchester. Was vorher in Einzelstimmen zu hören war, fügte sich nun zu einem vollem Klangkörper zusammen, der den Kirchenraum mit schöner Musik erfüllte.
Das Vokalensemble mit Projektchor, Solisten aus der KulturWerkstatt und Orchester begannen mit dem einfühlsamen „Kyrie“, abwechselnd mit Solisten und Chor und endend mit dem zarten „Eleison“. Das „Gloria“, mächtig beginnend und sich steigernd, im mittleren Teil abwechselnd Frauen- und Männerstimmen im piano, dann wieder zum Schluss die Steigerung, die den Satz abrundete. „Sanctus“ und „Benedictus“, zwei Sätze, in denen verschiedene Solisten zu hören waren erklangen weich und voll. Das „Agnus Dei“; in dem die Klarinette (Pia Fischer) das tragende Motiv im Adagio hat, war weich und zart in g-moll zu hören, bevor es strahlend in G-Dur mündete und im Allegro zu Ende gebracht wurde. Die Solisten- und Chorstimmen waren ein runder Klangkörper, der sich schmelzend mit dem Orchester vermischte. Ursula Layher dirigierte mit Elan und setzte musikalische Akzente.

Der lang anhaltende Beifall, den alle Mitwirkenden am Schluß des Konzertes erhielten, wurde dankend und mit Freude angenommen.


Karl-Heinz Oetinger  

(C) Kultur Werkstatt 2014